cathrine – maturazeitung

cathrine matura 

cathrine, von uns allen kurz cathy genannt, ist die einzige gewesen, die zu jederzeit wusste, wieviele tage, stunden und minuten es noch durchzustehen galt, bis die nächsten ferien beginnen würden. das hätte an ihrer vorliebe für freie tage liegen können, aber nein, dies war nicht der grund. diese nevernaufreibenden berechnungen waren einzig und allein ein training für das künftige studium an der hsg.

von zeit zu zeit, oder besser gesagt, sehr häufig, gelang es ihr, sich von ihrem so heissgeliebten taschenrechner modell ti-31, galaxy zu trennen. in diesen momenten war sie leicht in einem ihrer lieblingslokale zu finden, die hier diskreterweise nicht aufgeführt werden. traf cathy dort zufällig eine klassenkameradin an, die keinen fahrbaren untersatz oder dummerweise auch noch den letzten bus verpasst hatte, zeigte sie sich diskussionslos als chaufeuse erkenntlich: cathy – unsere retterin in der not.

während den schulstunden gehörte sie bei weitem nicht zu denen, die durch gewisse tätigkeiten wie nägel feilen, haarspitzenschneiden, briefe schreiben und „schiffli“- versenken unangenehm aufgefallen sind. mit den bevorzugten fächern war das bei cathy so, dass sie immer etwas handfestes wollte. das war wohl auch der grund, weshalb sie die philosophen verabscheute. „wieso soll mich der tod interessieren, ich lebe dann ja sowieso nicht mehr.“ um sich ein möglichst langes leben zu sichern, entdeckte sie die snackettis von zweifel und den eistee von lipton (dies sollte nicht als schleichwerbung betrachtet werden, da keine von uns bei zweifel oder lipton aktien besitzt) als zwei der bedeutendsten lebenselexiere.

mit ihrer „zweifelsucht“ vermochte sie manchmal epidemien auszulösen, die unsere ganze klasse befielen. so kam es dazu, dass wir mit einer familienpackung chips eine „zweifelrunde“ einberiefen.

unsere cathy war stets eine grosse verfechterin der ehemaligen republik gersau. ganz so patriotisch, wie sie jetzt erscheinen mag, war cathy nun doch nicht. sie kannte auch ein gewisses fernweh, das sie immer wieder ins land der stierkämpfe und matadore führte.

für deine zukunft und fürs studium an der hsg wünschen wir dir von herzen alles gute!

corina und jsabelle h.

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